Sind Meetings bei Zoom verschlüsselt und datenschutzkonform?

Zoom ist eines der weltweit meistgenutzten Videokonferenz-Tools. Dabei steht immer wieder eine Frage im Raum: Wie sicher sind Meetings bei Zoom wirklich? Und wie sieht es mit dem Datenschutz aus? Hier ein nüchterner Blick auf die Fakten.

1. Sind Zoom-Meetings verschlüsselt?

Standard-Verschlüsselung

Zoom verschlüsselt alle Meetings während der Übertragung. Diese sogenannte Transportverschlüsselung sorgt dafür, dass Inhalte beim Senden und Empfangen nicht mitgelesen werden können. Auf den Zoom-Servern selbst können sie allerdings entschlüsselt werden – das ist technisch notwendig, etwa für Funktionen wie Cloud-Aufzeichnung oder Live-Untertitel.

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE)

Zoom bietet seit 2020 eine echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Damit sind Inhalte auch auf Zoom-Servern nicht mehr lesbar. Diese Funktion muss jedoch manuell aktiviert werden und schränkt bestimmte Funktionen ein (z. B. keine Breakout-Räume oder Cloud-Aufzeichnung).

Standardmäßig ist E2EE nicht aktiviert – und viele Nutzer wissen nicht, dass es existiert oder wie man es nutzt.

2. Ist Zoom datenschutzkonform?

Zoom selbst gibt an, DSGVO-konforme Nutzung zu ermöglichen. Insbesondere durch:

• Auswahl von Rechenzentrumsstandorten
• Auftragsverarbeitungsverträge (AVV)
• Einstellmöglichkeiten für Aufzeichnungen, Einwilligungen und Benachrichtigungen

Trotzdem bleibt Zoom ein US-Unternehmen und unterliegt damit dem US Cloud Act. Das heißt: US-Behörden könnten Zugriff auf gespeicherte Daten verlangen – auch wenn diese in europäischen Rechenzentren liegen. Das sorgt bei Datenschützern immer wieder für Kritik, besonders im öffentlichen Sektor.

Hinzu kommt: Zoom wurde in der Vergangenheit für Datenschutzprobleme kritisiert, etwa wegen der Übertragung von Daten an Facebook oder dem sogenannten „Zoombombing“. Inzwischen wurden viele dieser Probleme technisch adressiert – das Vertrauen ist aber nicht bei allen Nutzern vollständig zurück.

3. Wie du Zoom datenschutzkonform machen kannst

Wer Zoom nutzt, sollte folgende Punkte prüfen:

• Verwende ein Passwort für Meetings
• Aktiviere den Warteraum
• Schalte E2EE ein, wenn hohe Sicherheit nötig ist
• Deaktiviere unnötige Funktionen (z. B. Dateiübertragungen)
• Informiere Teilnehmer bei Aufzeichnungen

Für Organisationen empfiehlt sich ein klarer Datenschutzprozess, ggf. mit juristischer Beratung.

Fazit: Zoom ist datenschutzkonform nutzbar – mit Einschränkungen

Zoom bietet technische Lösungen für Verschlüsselung und Datenschutz – aber sie sind nicht immer standardmäßig aktiv. Rechtlich bleibt ein Restrisiko, da Zoom dem US-Recht unterliegt. Für viele private und geschäftliche Zwecke ist Zoom ausreichend sicher (besonders bei korrekter Konfiguration). In sensiblen Bereichen (z. B. Medizin, Bildung, Verwaltung) sollten die Rahmenbedingungen aber genau geprüft werden.

Das heißt: Wenn du Zoom richtig einstellst, sind deine Daten ziemlich sicher und du musst dir keine Sorgen machen. Perfekt ist der Datenschutz von Zoom aber nicht.

Hier kannst du noch weiter lesen zur Preisgestaltung von Zoom.