1. Jamie DSGVO und Datenschutz: Die Grundfrage
Jamie ist ein KI-basierter Meeting-Assistent, der automatisch Zusammenfassungen und Transkriptionen erstellt – und das ebenfalls ohne sichtbaren Bot im Meeting. Das soll Meetings effizienter machen, sorgt aber aus Datenschutzsicht für Fragezeichen. Denn sobald Inhalte verarbeitet werden, die sich auf identifizierbare Personen beziehen, greift die DSGVO.
2. Wie Jamie arbeitet: Still im Hintergrund
Jamie wird lokal oder über den Browser gestartet und verarbeitet die Gespräche direkt, ohne dass ein Bot sichtbar dem Meeting beitritt. Es wird also nicht angezeigt, dass ein Assistent aktiv ist. Die KI erstellt in Echtzeit strukturierte Zusammenfassungen und Erkenntnisse aus Meetings.
Verarbeitet werden:
- Gesprochene Inhalte (transkribiert in Text)
- Zeitinformationen und Strukturmerkmale
- Kontextdaten wie Meetingtitel oder Teilnehmernamen (wenn verfügbar)
Laut Anbieter erfolgt die gesamte Verarbeitung in der EU und ohne dauerhafte Speicherung der Audioinhalte.
3. Jamie DSGVO und Datenschutz: Transparenz fehlt oft in der Praxis
Zentral für DSGVO-Konformität ist Transparenz. Alle Teilnehmenden eines Meetings müssen wissen, dass ihre Beiträge verarbeitet werden. Bei Jamie fehlt oft ein Hinweis – weil kein Bot erscheint, wird das Tool in der Praxis schnell "nebenbei" genutzt, ohne dass die anderen etwas merken.
Damit verstößt die Nutzung oft gegen:
- Art. 5 Abs. 1(a) DSGVO: Rechtmäßigkeit, Treu und Glauben, Transparenz
- Art. 13 DSGVO: Pflicht zur Information der betroffenen Personen
Auch wenn Jamie keine Audioaufzeichnungen speichert, sind die transkribierten Inhalte oft personenbezogen und damit DSGVO-relevant. Ohne Information der Betroffenen ist die Nutzung nicht erlaubt.

4. EU-Hosting: Ein Vorteil – aber kein Freifahrtschein
Jamie hostet seine Daten ausschließlich in der EU. Dadurch entfallen Risiken wie US-Datenzugriffe oder Drittlandübermittlungen. Auch Auftragsverarbeitungsverträge nach Art. 28 DSGVO sind Teil des Angebots.
Aber: Auch mit europäischem Hosting gilt, dass eine Verarbeitung ohne transparente Information und Rechtsgrundlage rechtswidrig ist. Die Verantwortung liegt hier beim Nutzer – also der Person, die Jamie in einem Meeting nutzt.
5. Was bei Jamie für echte DSGVO-Konformität nötig wäre
Damit Jamie DSGVO-konform eingesetzt werden kann, braucht es:
- Vorherige Information aller Beteiligten über die Nutzung
- Erläuterung des Zwecks der Transkription oder Zusammenfassung
- Möglichkeit zur Einwilligung oder zum Widerspruch
- Verantwortungsvolles Handeln durch den Organisator oder Moderator
Diese Hinweise sollten idealerweise schon in der Kalendereinladung oder zu Beginn des Meetings erfolgen. Wichtig ist, dass sie dokumentiert oder nachweisbar sind.

6. Jamie und Datenschutz: Theorie und Praxis
In der Theorie kann Jamie DSGVO-konform eingesetzt werden – in der Praxis häufig nicht. Denn viele Nutzer aktivieren das Tool ohne klare Kommunikation. Ob aus Zeitgründen oder Unwissenheit: Die Datenschutzpflichten geraten in den Hintergrund.
Die Folge:
- Gute Technik allein reicht nicht – Transparenz ist entscheidend
- Ohne Einwilligung oder Hinweis: DSGVO-Verstoß
- Mögliche Beschwerden, Risiken bei Prüfungen durch Aufsichtsbehörden
7. Fazit: Jamie DSGVO- und datenschutzrechtlich solide, aber nur mit Verantwortung
Jamie ist technisch DSGVO-freundlich: keine Speicherung von Audio, keine US-Clouds, keine undurchsichtige Datenweitergabe. Doch der unsichtbare Einsatz birgt Risiken. Wer das Tool nutzt, muss dafür sorgen, dass alle Beteiligten Bescheid wissen.
Ohne diese Transparenz bleibt Jamie eine potentielle Datenschutzfalle – trotz guter technischer Umsetzung. Wer jedoch bewusst mit dem Tool umgeht, kann es rechtssicher nutzen und von den KI-Funktionen profitieren.
Tools wie Sally holen einen sichtbaren Bot ins Meeting, der sich automatisch ankündigt. Das ist aus DSGVO-Sicht oft die sicherere Lösung.
Disclaimer: Das ist keine Rechtsberatung.
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